45
              Jahre nach unserem Abitur
              trafen wir uns zum dritten Mal zu einem
              Klassentreffen wieder. Es fand im Overbeckshof
              statt.
            
              Wir trafen uns dort ab
              12:30 Uhr auf der Terrasse mit Blick auf den Sprinbrunnen im
              Stadtgarten. Nach dem Mittagessen hatten
            
              wir ausgiebig Zeit, Erinnerungen
              auszutauschen und zu erzählen, was so aus uns allen geworden war.
              Die
              meisten von uns
            
              arbeiten schon nicht mehr und sind im Ruhestand oder
              kurz davor.
              Natürlich
              wurde dabei auch der schon verstorbenen Klassenkameraden
              Hans Reinhard
              Knepper, Werner Kubitza, Peter Neises
              und Gerd Rüdel gedacht.
          
          
          „Durch dieses Portal sind wir noch
            nie gegangen, das war den Lehrern vorbehalten.“ Kaum öffnet Ilse
            Ortmann, stellvertretende
            Leiterin des Kulturamtes, die schwere Türe,
            sprudeln die Erinnerungen unter 12 ehemaligen Schülern des
            vormaligen
            Jungengymnasiums in der Blumenstrasse, die 45 Jahre nach
            ihrem altsprachlichen Abitur in Bottrop nach Spuren ihrer Schulzeit
            im heutigen August Everding – Kulturzentrum suchen und neugierig
            das Neue sehen (Siehe Foto unten).
            Frau Biskup vom Archiv der Stadt hat alte
            Zeitungsausschnitte ausgebreitet: Bruno Volmer, Direktor der Schule,
            mahnt 1966
            darin die Abiturienten „auf dem Weg zu ihrem Ziel, der
            Weisheit“, das Berufsethos des Dienens nicht durchs „Verdienen“
            zu
            verdrängen, geistige Spontaneität nicht durch die Jagd nach
            materiellem Besitz zu ersticken. Schmunzelnd ob der „Weisheit“
            und
            nachdenklich ob der Mahnung, die doch recht aktuell erscheint,
            können die Ex - endlich ohne Herzklopfen - das Zimmer
            des „Direx“
            und seiner allmächtigen Sekretärin (Attest in Ordnung ?) beäugen.
            Frau Ortmann lenkt sanft unsere Schritte von der Vergangenheit in
            die
            Gegenwart. Die Vielfalt im Haus mit Bibliothek, Theater–
            und
            Musiksaal, Volkshoch- und Musikschule, und nicht zuletzt der Galerie
            als Forum für Bottroper Künstler macht fast neidisch.
            Das hat nicht
            jeder in seiner neuen Heimat von Flensburg bis Stuttgart, vor allem
            nicht so ein Kulturamt und eine Ilse Ortmann,
            welche die Treue der
            Schüler zu ihrer Schule mit Treue der Stadt zu ihren Schülern
            belohnen und außerhalb der üblichen
            Geschäftszeiten an einem
            Samstag-Nachmittag bereitwillig die Türen öffnen.
            Ein herzliches DANKE an
            Frau Ortmann, die sich sogar erbot,
            uns in fünf Jahren zum 50-jährigen wieder
            zu begrüssen.
          
            Danach besuchten wir noch bei herrlichem Sommerwetter das Weinfest
            auf
            dem Berliner Platz (Siehe Foto unten), wo wir in
          
            geselliger Runde so
            manche Flasche guten
            Weines geleert haben, bevor wir uns dann von dort aus wieder auf den
            Heimweg machten.
          „Woher habt Ihr
            Organisatoren des Klassentreffens nur so viele Statisten
            aufgetrieben?“ Dieser Kommentar zum bunten Treiben
            beim weinseligen
            Ausklang auf dem Berliner Platz macht klar: Hier ließ und hier lässt
            sich leben.
          
          Am
            Klassentreffen teilgenommen haben Hans
                  Joachim
                  Bieler (Groß Grönau), Karl-Josef
                  Blanik (Hennef), Reinhard
                  Brauer
                (Bottrop),
          
                  Klaus
                  Dresenkamp (Wallsbüll), Heinz
                  Jürgen
                  Elspaß (Mettmann), Bernhard
                  Frilling (Bottrop), Alf
                  Hinsenkamp
                (Paderborn),
          
                Rainer
                  Kriege
                (Bottrop und Sarbinowo / Polen),
                Gerd
                  Kruse (Neuss), Hans-Georg
                  Kuhlmann (Esslingen), Bernd
                  Limberg
                (Wolfenbüttel)
          
               und Wilhelm
                    Tinnefeld (Bottrop).